01 Dec '20

Hunger in der Stadt

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door Koen Demarsin
Brüssel und seine Landwirte verbindet ein enges Band. Es ist eine Geschichte der Abstoßung und Anziehung. Der Bedarf an Nahrungsmitteln für die Stadt brachte Wohlstand in die umliegenden Dörfer. Die gegenseitige Abhängigkeit war groß. Im späten 19.

Jahrhundert waren de Rand von Brüssel ein Laboratorium, in dem die Geschmacksnoten der bürgerlichen Küche Gestalt annahmen. Hühnchen, Chicoree oder Plattekaas,... sie wurden oft aus älteren Sorten und Produkten zu einer reichen, schmackhaften Küche verfeinert. Die Bourgeoisie hatte die Mittel und war offen, neue, exotische und raffinierte Produkte kennen zu lernen. Doch die Agrarkrise von 1880 zwang die örtlichen Bauern, sich nach anderen Aktivitäten umzusehen. So setzte die Krise beispielsweise eine ganze Kette in Gang, die schließlich zu der vielfältigen Nahrungsmittellandschaft am Stadtrand führen sollte. Die Energiekrisen, der freie Markt und der Aufstieg der Supermärkte trafen die Bauern und Erzeuger vor Ort hart. Einige Kulturen und Produkte überlebten nur schwer. Nachhaltigkeit, Respekt vor der Tradition und Engagement für Qualität machen oft den Unterschied aus.