‘Meine Arbeit ist mein Glück’
Die Werke von Renato Nicolodi sind zuweilen mehrere Meter groß. Solche monumentale Betonskulpturen kann man in einem kleinen Atelier nicht schaffen. Deswegen hat der Künstler vor ein paar Jahren seine Heimat Dilbeek gegen Borchtlombeek eingetauscht. Er und seine Frau haben dort ein ehemaliges Café mit Tanzsaal gefunden, das sie nun zu einer Wohnung mit einem großen Atelier umbauen. Seine Skulpturen sind allesamt aus der Architektur inspiriert. ‘Ich war einmal im Urlaub in der Bretagne, wo ich all die Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg gesehen habe. Sie kamen mir bekannt vor, obschon ich sie noch nie gesehen hatte.’ Diese Erkennung war auf die Kriegsgeschichten zurückzuführen, die er als Kind von seinen Großeltern gehört hatte. ‘Diese Bunker sind Sinnbilder von Machtarchitektur, da ihr usprünglicher Kontext aber verschwunden ist, betrachten wir sie heute etwas mehr aus der Distanz, so wie man ein Kunstwerk anschaut.’ (RK, jan 2013)