Am Sonntag, dem 14. Oktober stehen wieder Gemeinderatswahlen an. Zwei scheidende Kommunalpolitiker mit einer langen Dienstzeit liefern uns ihre Einschätzungen zur Lokalpolitik im Rand, zum mehr oder weniger schönen Amt des Bürgermeisters und zu den Herausforderungen der Gemeinden. Bürgermeisterin Lieve Vanlinthout (62) aus Sint-Pieters-Leeuw sieht zwei große Herausforderungen: das Budget im Gleichgewicht zu halten und dennoch soziale Maßnahmen ergreifen zu können und die Integration der zunehmenden Anzahl Andersprachiger erfolgreich zu gestalten. ‘Die höheren Behörden schieben immer mehr Aufträge auf die Gemeinden ab, ohne ihnen dafür einen finanziellen Ausgleich zu bieten. Die Einnahmen verringern sich, die Kosten steigen. Wenn die Finanzpolitik für die Gemeinden nicht revidiert wird, wird die lokale Ebene nicht umhin können, die Steuern zu erhöhen.’ ‘Respekt trotzt man ab, indem man selber Respekt zollt’, meint Bürgermeister Hugo Casaer (75) aus Beersel zu der Frage, wie man die Internationalisierung des Rand angehen soll. Sowohl Vanlinthout als auch Casaer finden zudem, dass das politische Leben in den letzten Jahren stark verroht ist. (RK, sep 2012)